Rotlichttherapie oder die Anwendung von Infrarotlampen finden zur allgemeinen Regeneration, zur Stärkung des Immunsystems bei Schmerzzuständen, depressiver Verstimmung, Hautproblemen und weiteren gesundheitlichen Problemen immer mehr Anhänger.
Zu Recht? Ich bin selber überzeugter Anwender. Warum es Sinn macht und worauf du achten solltest, erfährst du in diesem Artikel.
Was ist Rotlichttherapie?
Klären wir zunächst die Frage, was Licht eigentlich ist?
Licht ist nichts anderes als elektromagnetische Strahlung und besteht aus Photonen. Diese elementaren Lichtteilchen bilden das Lichtspektrum, welches aus ultraviolettem (UV-)Licht, sichtbarem Licht und Infrarotlicht besteht.
Bei der Photobiomodulation (PBM) oder auch Low-Level-Lichttherapie (LLLT) werden spezifische Wellenlängen des Lichts verwendet, um über die Hautbestrahlung verschiedene Ergebnisse im Körper zu erzielen. Studien haben gezeigt, dass verschiedene Wellenlängen den Körper auf unterschiedliche Weise beeinflussen. Die effektivsten Wellenlängen des roten Lichts scheinen in den Bereichen 630-670 nm und 810-880 nm zu liegen. Diese Wellenlängen dringen im Vergleich zu anderen Lichtformen tief in das bestrahlte Gewebe ein, wodurch systemische Effekte auf die ATP-Produktion im Körpern entstehen.
Die Energie der Lichtphotonen kann vom Körper genutzt werden. So wie eine Pflanze Lichtenergie nutzt, um komplexe Moleküle über Chlorophyl zu erzeugen, nutzen unsere Zellen und hier die Mitochondrien (über sogenannte Chromophore) die Energie der Photonen und können diese in zelluläre Energie umgewandeln. Ein Vorteil ist z.B. die Freigabe von ATP. Mehr ATP in der Zelle = bessere Zellfunktionen.
Aktive Regeneration spielt für mich eine wichtige Rolle. Neben Massagen und Sauna, nutze ich im Winter regelmäßig Rotlichttherapie. Wir haben in unserer Praxis einen großen Rotlicht Strahler mit sechs 150 Watt Infrarot Leuchtmitteln. Diese Lampe ist bestens geeignet für die Therapie des Oberkörpers. Ich nutze sie im Winter zwei- dreimal wöchentlich um meine Muskulatur zu entspannen. Nach der Anwendung fühle ich mich zudem energetisiert und “aufgeladen”. Gerade im Winter, ist es eine perfekte Massnahme für die aktive Regeneration.
Welche Effekte hat Rotlicht auf den Körper?
Wird Rotlicht richtig eingesetzt, hat es zahlreiche, nachgewiesene Effekte auf unseren Körper. Dazu zählen Effekte wie verminderte Entzündungen und Schmerzen über eine schnellere Wundheilung oder ein verbessertes Hautbild.
Das liegt an der erhöhten Durchblutung im bestrahlten Gewebe, mit Bildung neuer Kapillaren, denn mehr Blut und Sauerstoff hilft, die richtigen Nährstoffe an geschädigte Stellen im Körper zu liefern. Daneben kann eine erhöhte Aktivität im Lymphsystem erreicht werden, das zu einer Verringerung von Schwellungen und Entzündungen führt. Langfristig entsteht eine erhöhte Produktion von Kollagen , die direkt mit der Elastizität, Festigkeit und Fülle der Haut zusammenhängt.
Die folgenden Effekte wurden bereits für die Rotlichttherapie nachgewiesen:
Senkt Entzündungswerte im Körper
Hilft bei der Behandlung von Problemen wie Arthrose, (Gelenk-)Verletzungen und übermäßiger Schwellung.
Die Rotlichttherapie kann die Bedingungen für eine Hypothyreose verbessern.
Leistungssteigerung und Zellenergie
Verbesserte Erholungszeiten nach Training und Verletzung
Erhöhung von Testosteron und Fruchtbarkeit
Verbesserte Hautgesundheit
Straffere Haut
Verbesserung der Mundgesundheit
Umgekehrter Haarausfall
Wie sieht die praktische Anwendung mit Rotlicht aus?
Für die Umsetzung in der Praxis benötigst du eine eigene Rotlichtlampe. Teilweise gibt es Rotlichtanwendungen auch als passive Gesundheitsleistung bei Ärzten, Physiotherapeuten oder anderen Dienstleistern.
Für den konstanten Eigengebrauch empfehle ich jedoch langfristig eine eigene Lampe. Je nach Zielsetzung sind die Größe der Lampe, die Lichtstärke und die Anwendungsdauer relevant. Die meisten Lampen sind Infrarot-Wärmeleuchten. Seit neuestem gibt es jedoch auch LED Rotlicht-Lampen. Der Unterschied zwischen einer Infrarot-Wärmeleuchte und einer LED Rotlichtlampe besteht darin, dass die Wärmeleuchte neben dem Nahinfrarot auch die Wellenlängen des mittleren und fernen Infrarots ausgibt. Diese IR-Wellenlängen werden vom Körper absorbiert und erzeugen Wärme. Infolgedessen kann eine Person nicht zu nahe an eine Wärmelampe kommen, oder sie fühlt sich unangenehm warm an. Außerdem ist der Licht Output bei den LED deutlich höher, was den Effekt steigert. Bisher gibt es diese kostspieligen Lampen jedoch nur in den USA. Sie können aber nach Europa geliefert werden.
Wem das zu aufwendig erscheint, der sollte zunächst eine einfache Rotlichtlampe kaufen, wie zum Beispiel die Beurer IL 50 Infrarot-Wärmestrahler oder die Philips PR3120/00 InfraCare Infrarotlampe
Auch wenn die Anwendung von Rotlicht relativ einfach ist, sind bei der Benutzung einer Rotlichtlampe folgende Dinge zu beachten, um Verletzungen oder Verbrennungen zu verhindern:
Rotlicht schadet den Augen, selbst wenn diese geschlossen sind. Für die Therapie der Körpervorderseite sollten die Augen durch eine Schutzbrille geschützt werden (Rotlicht- oder UV-Schutzbrillen, die auch in Solarien zum Einsatz kommen).
Der Abstand zur Rotlichtlampe muss ausreichend sein, um Verbrennungen zu vermeiden. Die Entfernung sollten bei kleinen Lampen zwischen 30 und 50 Zentimetern betragen und kann bei größeren Lampen bis zu 100 cm betragen. Der Abstand wird von Gerät zu Gerät variieren (siehe Bedienungsanleitung).
Die Bestrahlung mit Rotlicht sollte nicht länger als 10 bis 20 Minuten andauern.
Sollte während der Anwendung irgendwelche Symptome auftreten, sollte die Anwendung sofort beendet werden und ein Experte konsultiert werden.
Bei bestimmten Personengruppen ist Rotlichttherapie kontraindiziert und die Wirkung kann sich umkehren. Rotlicht wird bei diesen Personen die gesundheitlichen Beschwerden verstärken bzw. es kann zu gefährlichen Nebenwirkungen wie zum Beispiel Verbrennungen kommen. Besondere Vorsicht gilt bei Personen mit:
bestehenden Blutgerinnseln
akuten Entzündungen
Fieberzuständen
schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen
bei einem Herzinfarkt oder Schlaganfall in der Vergangenheit
schwerem Diabetes mellitus
Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
Fazit – Warum du im Winter auf jeden Fall eine Rotlichtlampe benutzen solltest
Rotlichttherapie bietet viele gesundheitliche Vorteile und fördert die allgemeine Gesundheit, Schönheit und das Wohlbefinden.
Insgesamt ist die Rotlichttherapie ein erstaunlich einfaches Werkzeug zur Verbesserung der Vitalität, bei Beschwerden am Bewegungsapparat und zur Steigerung der Trainingsleistung. Wer die vorgeschriebenen Empfehlungen befolgt, wird von einer Anwendung profitieren und die Rotlichttherapie ohne Nebenwirkungen kennen lernen.
Ich freue mich über deine Erfahrungsberichte!
Alles Gute
Dein Christian
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